Verhinderung von Stürzen

Bei älteren Menschen genügt oft eine Bagatelle, die zusammen mit bereits bestehenden Bewegungsstörungen zu einem Sturz führt. Kurzeitiger Bewusstseinsverlust ist nicht selten der Grund für Stürze. Demenzkranke stürzen dreimal häufiger als geistig Kompetente. Klassische Risikofaktoren sind eine ungeeignete Wohnsituation, Mangelernährung, die Einnahme vieler Medikamente oder auch vorangegangene Stürze.

Überprüfen der Wohnsituation

Oftmals sind es Kleinigkeiten, die zu einem Sturz führen. Deshalb ist es wichtig, den Haushalt älterer Menschen zu überprüfen:

  • Gibt es Hindernisse wie Teppiche oder Schwellen? Stellt zu eng gestelltes Mobiliar ein Hindernis dar?
  • Sind Haltegriffe notwendig? Werden Hilfsmittel wie Gehwagen, Nachtstuhl, Greifzange, Brille und Hörgeräte benötigt?
  • Gibt es ausreichend Licht?
  • Tragen ältere Personen geeignete, feste Schuhe?
  • Besteht Bedarf an Hüftschutzprotektoren ("Safehip") zur Prävention von Schenkelhalsbrüchen bei Stürzen?

Bei sturzgefährdeten Personen kann auch ein am Körper getragener Hausnotruf sinnvoll sein.

Überprüfen der Medikamente

Die Einnahme vieler und die Kombination verschiedener Medikamente können das Sturzrisiko erhöhen. Besprechen Sie sich am besten mit Ihrem behandelnden Arzt.

Erkennen von Sturzängsten

Manchmal entsteht nach einem Sturz die Angst, erneut zu stürzen (Sturzphobie, sog. Post-Fall-Syndrom). Die Betroffenen bewegen sich kaum noch. Dies führt zu Kraftverlust und Gleichgewichtsstörungen - was wiederum die Sturzgefahr erhöht. Ein Teufelskreis entsteht. Die Eigenständigkeit ist gefährdet.

Gespräche, Entspannungs- und Aufstehübungen sowie eine Gehschule helfen, die Angst zu überwinden.

Mangelernährung als Sturzursache

Mangelernährung verursacht Gebrechlichkeit und wirkt sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus. Wichtig ist unter anderem die ausreichende Versorgung mit Vitamin-D. Vitamin-D-Mangel führt zu geistigen Wahrnehmungsstörungen, erhöhtem Sturzrisiko durch den Verlust muskulärer Kraft und Balance und begünstigt die Entstehung einer Immunschwäche.

Wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme.

Osteoporose - Ursachen und Prävention

Die Osteoporose (Knochenschwund) ist eine Erkrankung des Knochens, die ihn für Brüche (Frakturen) am ganzen Skelett anfälliger macht. Sie ist die häufigste Erkrankung der Knochen im höheren Alter. Die Knochendichte nimmt durch übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz und -struktur ab, der Knochen verliert an Stabilität und Belastbarkeit. Frauen sind von Osteoporose häufiger betroffen als Männer.

Ursache ist im Allgemeinen ein veränderter Stoffwechsel, der zum Beispiel durch Vitamin D- und Calcium-Mangel in Folge von Mangelernährung ausgelöst werden kann. Auch Medikamente wie Coritcosteroide, Epilepsie-Medikamente, Heparin und Arzneimittel gegen Sodbrennen können eine Osteoporose begünstigen. Weitere Ursachen sind Östrogenmangel, Bewegungsmangel und Untergewicht. Die Knochendichte kann mittels einer DXA-Untersuchung bestimmt werden.

Von Osteoporose geschwächte Knochen können schon bei alltäglichen Belastungen (Bücken oder Heben von leichten Gegenständen) brechen. Häufig kommt es im Alter zu Hüftgelenksfrakturen nach Stürzen. Zudem sinkt die Wirbelsäule im Laufe der Zeit immer mehr zusammen. Starke Rückenschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit, Wirbelsäulenveränderungen und Pflegebedürftigkeit bis zum Verlust der Unabhängigkeit sind meist die Folgen.

Eine regelmäßige Calcium- und Vitamin D-Einnahme kann den Knochenaufbau verbessern. Es sollten 1000 mg Calcium und 1000/IE Vitamin D (aufgeteilt in zwei Dosen) täglich eingenommen werden. Bei einer Unterbrechung der Einnahme gehen bereits erste positive Effekte wieder verloren. Tägliche Bewegung an der Luft ist unentbehrlich. Bei Sonnenschein wird in der Haut das dringend benötigte Vitamin D aktiviert. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Medikamente wie Biphosphonate.

Eine ausgewogene, vitamin- und vor allem calciumreiche sowie phosphatarme Ernährung ist Voraussetzung. Zu den „Calcium-Räubern“ zählen Fett, Alkohol, Phosphate (Fleisch, Wurst, Schmelzkäse) und Koffein. Eine calciumreiche Ernährung besteht aus Milchprodukten (Joghurt, Frischkäse) und Milch, Sojabohnen, Haselnüssen, Mandeln, viel grünem Gemüse (Grünkohl, Fenchel, Brokkoli, Lauch) sowie Hülsenfrüchten (Bohnen), frischem Seefisch (Hering, Lachs, Makrele) und Obst (Himbeeren, Brombeeren) sowie calciumreichem Mineralwasser mit mehr als 100mg/dl.